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Uluwatu-Tempel: Mein allererster Tempel

Heute ist der Tag, an dem ich meinen ersten Tempel besuche: Der Uluwatu-Tempel liegt ganz im Süden von Bali. Doch bevor ich den Pura Luha Uluwatu endlich finde, gibt es erstmal leichte Startschwierigkeiten.

Hinweg mit Hindernissen

Erst mit dem Roller…

Der Plan ist, mit dem Roller zum Tempel zu fahren: 4 Kilometer hin, 4 Kilometer zurück, einfach nur geradeaus die Straße runter ‒ passt schon. So die Theorie. Die Praxis sieht jedoch so aus, dass mir der Typ vom Rollerverleih den Roller nicht ausleihen will, weil ich ihm nicht gut genug fahre. Meh. Und das, obwohl ich in Augsburg extra noch Rollerfahr-Nachhilfe genommen habe. Plus: Die Straße nach Uluwatu ist gesperrt und ich hätte da auf Umwegen sowieso nie hingefunden. Also gut. Ich bekomme mein Geld zurück und ziehe von dannen.

… dann zu Fuß…

Danach die nächste schlaue Idee: 4 Kilometer kann man ja mal laufen. Ähm also nö. Hier rund um Padang Padang Beach ist es verdammt hügelig. Und bei gefühlten 37 Grad um die Mittagszeit ist das alles auch minimal anstrengend. Daher drehe ich nach etwa einem Kilometer bergauf wieder um. Wieder meh. Was also jetzt? Erstmal an den Strand zum Abkühlen. Dort treffe ich eine ganz liebe Weltenbummlerin aus der Schweiz, die mir echt gute Tipps geben kann. Mal wieder bestätigt sich: Nichts passiert ohne Grund.

… und im 3. Anlauf mit dem Taxi zum Uluwatu-Tempel

Nach ausgiebiger Rehydrierung ‒ reichlich Schwitzen gehört hier zur Tagesordnung ‒ und einer kleinen Siesta mache ich mich dann zähneknirschend auf die Suche nach einem Taxi. Ich WILL zu diesem Tempel. So. Inzwischen bin ich wohl der Schrecken aller Dienstleister in Padang Padang, weil ich knallhart verhandle. Oder so. Schlussendlich hat sich der dritte der Fahrer, die ich gefragt habe, breitschlagen lassen. Er fährt mich für den Preis, den ich mir eingebildet habe, von Padang Padang zum Uluwatu-Tempel. Alles gut also.

Sarong geht immer

Gut dass ich gestern am Strand einen Sarong erworbenen habe. Ein Leben ohne Sarong war vorher zwar möglich, mit ist es aber deutlich besser: Allein innerhalb der ersten 24 Stunden hat er mir bereits als Strandtuch, Kleid, Tempelbekleidung, Bettdecke, Rock und Umkleidekabine gedient.

Frau im Sarong auf Bali
Leicht flatternd umweht der neue Sarong meine Beine.

Wie gut, dass ich ihn auch jetzt dabeihabe. Denn in die Tempel auf Bali kommt man nur mit einem fachmännisch umgebunden Sarong. Es leben die zahlreichen YouTube-Tutorials, mit denen ich mir das Sarong-Binden selbst beibringen kann! Und damit bin ich endlich drin in der Tempelanlage von Uluwatu!

Uluwatu-Tempel – Ein Ort für Götter

Der Uluwatu-Tempel ist der Windgottheit Rudra geweiht. Der Tempel selbst ist ‒ nett. Das tatsächlich Atemberaubende ist jedoch die Tempelanlage und ihre einzigartige Lage: umtost von Wellen zieht sie sich über mehrere hundert Meter entlang der 70 Meter hohen Steilküste. Ein absolut magischer Ort.

Uluwatu-Tempel auf Bali
Selfie vor dem Uluwatu Tempel
Wind auf der Haut, Glück im Gesicht.

Irgendwann halte ich im Fotografieren inne, um das Spiel der Wellen zu beobachten. Das könnte ich stundenlang machen: Es hypnotisiert und gibt mir das ehrfürchtige Gefühl, ganz klein zu sein.

Die Uluwatu Tempelanlage im Süden von Bali erstreckt sich entlang steiler Klippen.
Die Uluwatu Tempelanlage im Süden von Bali erstreckt sich entlang steiler Klippen.

Wie ein rosa Elefant mit Flügeln…

Die meisten anderen Besucher sehen den Uluwatu-Tempel jedoch hauptsächlich durch die Linse ihrer Kamera. Und das am liebsten mit mir als Deko im Vordergrund. Aus diesem Grund gibt es unter anderem mindestens 30 Fotos von mir mit Mitgliedern einer indischen Großfamilie: erst ein Gruppenfoto, dann kam jeder von ihnen einzeln mit mir dran.

Auch für diverse Asiaten unterschiedlicher Herkunft scheine ich ein begehrenswertes Fotomotiv zu sein. Sie alle schütteln danach meine Hand. Irgendwann komme ich mir so ausgefallen vor, wie ein rosa Elefant mit Flügeln und Sarong. Doch frau ist ja nett und hilfsbereit.  So fühlen sich Stars vermutlich jeden Tag…

Die diebische Affenbande von Uluwatu

Übrigens leben in der Uluwatu-Tempelanlage neben den Mönchen auch eine Kolonie diebischer, heiliger Affen. Zum Glück hat mein Fahrer mich vorgewarnt. So verstaue ich alles in meiner Tasche, was nicht niet- und nagelfest ist. Und beobachte fasziniert das Schauspiel, das diese Tiere bieten.

Affe im Uluwatu Tempel
Frech wie Oskar: Die Tempelaffen von Uluwatu

Beispielweise klaut einer der kleinen Makaken erst eine und dann eine zweite Sonnenbrille von einem Touristenkopf ‒ nur um sie genüsslich von einer hohen Säule aus in mehrere Einzelteile zu zerbrechen. Die nutzlosen Teile schmeißt er dann gelangweilt in Richtung der teilweise wutentbrannten, teilweise verzweifelten Besucher. Wäre ich schadenfroh, wäre das ziemlich witzig…

Abendessen im Warung

Zurück vom Tempel treffe ich zufällig am Strand die nette Schweizerin vom Nachmittag. Zusammen genießen wir den wunderbaren Sonnenuntergang in Padang Padang Beach. Danach nimmt sie mich mit ihrem Roller in ein traditionell indonesisches Warung-Restaurant. Aus diversen Gerichten kann man sich durch deuten etwas auf den Teller geben lassen. Das Ganze wird an der Kasse abgewogen und dementsprechend abgerechnet ‒ nicht dass ich das System ganz verstanden hätte. Viel wichtiger jedoch: Sogar Tofu schmeckt hier super!

Teller mit Essen in einem Warung auf Bali

Morgen geht es von Padang Padang aus weiter nach Sidakarya zur Kirche, dann in den Badeort Sanur. Was danach kommt, das weiß nur einer ‒und der sitzt da oben und lächelt über meine Abenteuerchen auf Bali…

PS: Spielstand heute: Mücken 0 : Monika 1

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