Ich kann einfach nicht neutral sein, wenn ich über die Orte schreibe, die ich bereise. Und Meran ‒ diese Perle in Südtirol ‒ hat es mir wirklich echt richtig arg angetan. Das mag vielleicht auch am Traumwetter liegen, das im Oktober so eher ungewöhnlich ist.
Das Auto steht sicher und schattig im Parkhaus der Therme Meran. Bei 25 Grad und Sonnenschein trete ich ans Tageslicht und überquere den Fluss Passer. Über die Brücke flaniere ich direkt in die Altstadt von Meran. Und guck mal: dieser Bergblick in alle Richtungen!
Wie auch in Bozen ist Merans Innenstadtbild von Laubengängen geprägt, in denen die unterschiedlichsten Läden einladende Waren feilbieten. Vom Pelzmäntelchen über den gemeinen Haushaltbedarf findet sich hier alles, was das Einheimischen- und das Touristen-Herz begehrt.
Nach diesem ausgedehnten Bummel durch Meran knurrt mein Magen (Überraschung!) und ich träume von Esskastanien. Die fehlen nämlich noch auf meiner Südtiroler Speise-Wunsch-Liste. Welch ein Glück, dass sich genau das richtige Restaurant findet, das mir Kastanien-Bandnudeln mit Lammragout serviert. Ich verdrehe glücklich schnurrend die Augen und mampfe im Sonnenschein genüsslich mein Mittagessen.
Auf dem Tappeinerweg über den Dächern von Meran
Aufs Beste gestärkt mache ich mich auf in Richtung Tappeinerweg. So heißt eine der zahlreichen Promenaden in Meran, die herrliche Ausblicke auf die Stadt selbst und das gesamte Etschtal bietet.
Entlang des Weges finden sich kleine Hüttchen, in denen sympatische Meraner frisch gepressten Traubensaft, selbstgemachten Wein oder kleine Brotzeiten anbieten:
Hier verweile ich ein paar Minuten und nippe an einem Gläschen Traubensaft, das mir ein liebenswerter Rentner serviert: Pröstchen! Was für ein Ausblick.
Meine Spazierwanderung führt weiter bis zu dem kleinen Dorf Tirol oberhalb von Meran. Von dort aus kehre ich auf dem Tappeinerweg wieder zurück ins Tal, was beileibe keine Strafe ist: nun habe ich einen Ausblick in die andere Richtung. Du ahnst es: mindestens genauso großartig, wie beim Hinweg!
Und dabei fällt mir dann auch diese Plakette auf, die an den Südtiroler Freiheitskämpfer und Vaterlandsheld Andreas Hofer und sein letztes Gefecht im Jahre 1809 erinnert:
Meran, ich mag dich!
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