KanadaMontreal
KanadaMontrealNordamerika

Habitat 67 in Montreal ‒ Architektur in Boxen

Die Sonne scheint. Mitte Mai wird es endlich auch hier in Montreal warm und regelrecht frühlingshaft. Das bedeutet: viiiiiel frische Luft, Sonnenschein, Spaziergänge und Radtouren. Unsere heutige Radtour führt entlang des Canal de Lachine einmal quer durch die Insel, auf der Montréal liegt. Unser Ziel: Moshe Safdies berühmtes „Habitat 67″.

Faszination moderne Architektur

Habitat 67 wurde ursprünglich von dem israelisch-kanadischen Architekten Moshe Safdie als kanadischer Pavillon für die Weltausstellung 1967 entworfen. Es war damals als experimentelle Lösung für qualitativ hochwertiges Wohnen in dicht besiedelten Ballungsräumen gedacht.

Safdie erforschte unter anderem die Einsatzmöglichkeiten von Fertigmodulen, um die Wohnkosten zu senken. So wollte er Stadtbewohnern in Montreal eine neue Art des Wohnens ermöglichen, die die Vorteile eines Vorstadthauses mit denen eines städtischen Hochhauses vereinen kann.

Architekturexperiment in Montreal: Habitat 67
Faszinierendes Architekturexperiment in Montreal: Habitat 67

Mich fasziniert, dass ich beim Herumlaufen um das Habitat 67 immer wieder freien Blick auf den blauen Himmel habe: mal blitzt er zwischen den Schachtel-Modulen durch, mal durch die Fenster. Ich kann mir vorstellen, dass man drinnen mit den zahlreichen Fenstern und Terrassengärten ein recht freies Gefühl hat.

Auch die Lage des Habitat 67 fast direkt am Wasser des Sankt-Lorenz-Strom ist ein Highlight. Ich frage mich nur, wie Moshe Safdie es geschafft hat, die Sache mit der Privatsphäre mit den vielen Fenstern zu vereinen. Vielleicht treffe ich ja mal einen der Bewohner der 158 Wohnungen und kann nachfragen.

Habitat 67: Montreals ehemaliger Expo-Pavillon
Wie eine Mischung aus Bienenwaben und Schuhschachteln wirkt Habitat 67 auf mich Architektur-Laien.
Vielfältig: Die sandfarbenen Module reflektieren die Abendröte, während die Einschlüsse die wechselnden Himmelsstimmungen erkennen lässt.

Hier zu wohnen ist sicherlich reizvoll. Nur betrunken heimfinden könnte eine Herausforderung darstellen: die Wohneinheiten sind über eine Reihe von verwirrenden Fußgängerstraßen und Brücken sowie über drei vertikale Aufzugskerne für die oberen Stockwerke zu erreichen.

Falls Du jetzt noch immer nicht genug über das Habitat 67 weißt: Wikipedia hilft Dir gerne weiter. 😉 Ich radle jetzt nämlich nach Hause.

Vom Habitat 67 zurück in die heimische WG

Auf dem Heimweg werde ich noch mit einem schönen Sonnenuntergang vor Montreals Skyline belohnt.

Die Radlerei zum Habitat 67 und das gute Wetter haben mir ein nettes Färbchen eingebracht und so langsam verschwindet endlich die leichenfahle Quebec-Winterblässe. (Habe ich schon „endlich“ gesagt?!) Außerdem steigt so langsam die Vorfreude auf meinen Roadtrip gaaaaanz in den Osten von Kanada: ein verlängertes Wochenende in Halifax, Nova Scotia wartet auf mich.

Dir hat der Besuch im Habitat 67 gefallen? Oder Du hast etwas entdeckt, was ich auf keinen Fall in dieser Ecke von Montreal verpassen sollte? Ich bin gespannt, was Du mir schreibst.

Ein Kommentar

  1. Hallo Monika 🙂

    Ich glaube es ist nicht das letzte Mal, dass Du verreisen wirst. Die Welt ist recht klein und jeder Ort ist nur ca. 20.000 km vom anderen entfernt.
    Wieso nicht immer wieder einen Abstecher an liebgewonnene Plätze und Menschen unternehmen?

    Liebe Grüße
    Andreas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Loading...