Madeiras Hauptstadt ist mit etwa 120.000 Einwohnern eine eher kleine Großstadt. Trotzdem fühlt sich Funchal dank der großen Altstadt, modernen Skulpturen, feinen Cafés und Märkten angenehm groß an. Es ist ein abwechslungsreicher Ort, an den es mich immer wieder hinzieht. Von den vielen schönen Plätzen in Funchal habe ich meine neun absoluten Favoriten ausgewählt und für Dich beschrieben. Los geht’s mit unserem Stadtrundgang!
In diesem Artikel:
1. Das Parkhaus Park Gerage Funchal
Ein Parkhaus? „Ernsthaft, Monika?“, denkst Du Dir jetzt vielleicht. Doch hab noch wenige Zeilen Geduld mit mir. Denn die Park Gerage Funchal ist einfach der perfekte Ausgangspunkt für Deinen Besuch in Funchal: direkt am Rand der Altstadt gelegen zwischen der Hafenpromenade, der Seilbahn nach Monte und nur wenige hundert Schritte vom Stadtmarkt und Stadtstrand entfernt.
Außerdem parkt Dein Mietwagen hier mit Meerblick ‒ doch das nur am Rande. Besonders einzigartig sind übrigens die Quietschgeräusche der Reifen auf dem lackierten Boden, während Du im Parkhaus herumkurvst.
Meine Tipp für empfindliche Ohren: Mach das Autofenster nach dem Ticket ziehen gleich wieder zu. Akuter Quietschalarm!
2. Die Graffitis in der Altstadt
Funchals Altstadt („Zona Velha“) bezaubert mit engen Gassen, durch die nur selten Autos fahren (dürfen). Mit ihren zahlreichen Restaurants und Souvenirläden lädt sie Touristen und auch manche Einheimische zum Bummeln ein. So weit, so bekannt.
Was mir persönlich besonders an der Altstadt gefällt, sind die bunt angemalten Türen und Wände rund um die Rua de Santa Maria. Hier haben sich über die Jahre hinweg unzählige Streetart-Künstler in den unterschiedlichsten Stilen verewigt. Das Ergebnis ist fröhlich, lebendig, bunt. Und definitiv einen Besuch wert!
3. Das gelbe Forte de São Tiago
Apropos alt: Unter König Philip I. wurde am Ufer von Funchal ab 1614 wurde eine Festung erbaut. Sie diente zur Verteidigung der wohlhabenden Stadt gegen Seeräuber und andere Angreifer. Noch heute wirkt das vielstöckige Forte de São Tiago mit seinen Türmen und Treppen und Zinken und Schiessscharten beeindruckend massiv. Mir gefällt seine Lage direkt am Wasser und seine gelben Mauern, die das Fort tags wie nachts zu einem attraktiven Aussichtspunkt machen – und zu einem großartigem Fotomotiv. Der Eintritt zur Fortanlage ist übrigens kostenlos.
Mein Tipp: Besuche das Forte unbedingt nach Sonnenuntergang! Es ist soooooooo romantisch!
Das historische Fort hat abends noch lange geöffnet. Von hier aus hast Du einen traumhaften Blick über den Hafen und ganz Funchal bis hinauf nach Monte. Wie bunte Funkelsteine überziehen die Lichter der Häuser den gesamten Talkessel und machen das Forte de São Tiago zu einem unglaublich romantischen Ort.
Hier stehen eigentlich meine Reiseführer-Tipps. Klick auf den Button, um sie Dir anzusehen.
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4. Baden im glasklaren Wasser von Funchal
Wenn Du über die Mauern des Forte de São Tiago nach unten blickst, entdeckst Du etwas Erstaunliches: Direkt unterhalb vom Fort versteckt sich eine geräumige Liegefläche: Die Praia de São Tiago.
Von hier aus kommst Du über zwei betonierte Zugänge gut und einfach hinein ins Meer, entweder über eine Rampe oder eine Treppe. Sogar Duschen gibt es hier.
Bei Flut kommst Du an der Praia de São Tiago am leichtesten ins Wasser. Ansonsten empfehle ich Dir Badeschuhe, weil hier im flachen Wasser faustgroße Steine liegen. Autsch!
Glasklares Wasser lädt zur kurzen Erfrischung oder einem ausgedehnten Badetag ein ‒ und das mitten in Funchal. Vor allem Einheimische baden hier und auch ein paar Touristen. Seitdem ich diesen Geheimtipp entdeckt habe, gehe ich hier bei jedem Trip in die Stadt eine Runde schwimmen. Nur nicht zu weit rausschwimmen! Doch das ist im Atlantik sowieso keine gute Idee.
Wenn Du nach dem Schwimmen ein Hüngerchen hast, bekommst Du in der Santiago Beach Bar übrigens eine kleine Auswahl an Snacks und Getränken mit Blick auf den Atlantik. Probier doch mal die Lapas-Muscheln mit Knoblauchbutter und Zitrone.
5. Der Mercado dos Lavradores
Der Bauernmarkt von Funchal ist etwas ganz besonderes: er ist gleichzeitig Touristenmagnet und Lebensmittel-punkt vieler Madeirer. Denn auf dem Mercado dos Lavradores ist die Auswahl an frischen, regionalen Produkte so groß, wie nirgendwo sonst auf der Insel: von prächtigen Blumen über leckeres Obst und frischem Fisch bis hin zu handgeschöpften Pralinen und Gewürzen. Ein wahrer Traum ‒ jedenfalls, wenn Du so gerne isst, wie ich.
Achtung! Im Erdgeschoss der Markthalle verkaufen die Obstverkäufer Besuchern gerne mit Zucker bestreutes Obst zu horrenden Preisen. (Der Rekord bisher: 4 Stück Monstera Deliciosa für 92€.)
Meine Tipps für einen Besuch auf Funchals Mercado dos Lavradores:
- Frisches Obst und Gemüse kaufst Du am besten bei den Händlern in der ersten Reihe im ersten Stock. Hier will Dir niemand etwas aufschwätzen, alle Produkte sind regional und die Preise sind eindeutig ausgeschrieben.
- Freitag & Samstag ist Markttag: Dazu reisen Bauern aus der gesamten Insel nach Funchal und verkaufen ihre Waren im Erdgeschoss der Markthalle. Dann kannst Du auch hier unten gut einkaufen. Wichtig: frag zuerst nach dem Kilopreis und vergleiche, bevor Du etwas kaufst.
- Im ersten Stock gibt es eine liebevoll bepflanzte Dachterrasse mit Café, wo Du für eine Weile aus dem hektischen Markttreiben heraustreten kannst. Ein guter Ort, um mit einem Buch und einer „Bica“ (= Espresso) oder einem frisch gepressten Fruchtsaft zu verweilen.
- Kommst Du noch vor 14 Uhr auf den Mercado dos Lavradores, ist die Fischhalle einen Besuch wert. Zugegeben: die Luft fischelt hier ordentlich. Doch die exotischen Kreaturen, die dort feilgeboten werden – allen voran die madeirische Spezialität „Espada“ (= schwarzer Degenfisch) – sind interessant anzusehen. Wirf dabei auch einen Blick auf die hohen, gefliesten Wände, auf denen unter anderem allerlei Meeresgetier abgebildet ist, das Du auf den madeirischen Tellern finden kannst.
- Im Erdgeschoss findest Du blitzsaubere, öffentlich zugängliche Toiletten. Wenn Du schon öfter mal mit mir nach Madeira gereist bist, weißt Du, dass ich die Insel unter anderem wegen ihrer vielen öffentlichen WCs ungemein schätze.
- Auf dem Bauernmarkt kannst Du herrliche einheimische Schnittblumen zu angemessenen Preisen erwerben – schau einfach, was sie Dir wert sind. Wenn Dir der Preis zu hoch erscheint, kannst Du immer noch höflich dankend ablehnen.
- Unten im Erdgeschoss, in einem versteckten Eckchen findest Du bei UAU CACAU Pralinenkreationen, die eine vernünftige Entscheidung unmöglich machen: Passionsfrucht, Zuckerrohrsirup, Madeirawein oder Poncha sind eine süße Reise zu typischen Geschmäckern der Insel Madeira. Natürlich findest Du dort auch Schokopralinen gefüllt mit jeder Fruchtsorte, die Du Dir nur vorstellen kannst. Bei UAUCACAU isst das Auge derart mit, dass Du Dich kaum trauen wirst, die Pralinen zu verspeisen. Ein perfektes Mitbringsel aus Funchal für Deine Liebsten zuhause ‒ oder natürlich Dich selbst. 😉
6. Die Hafenpromenade von Funchal
Auf der modernen Hafenpromenade in Funchal kannst Du wunderbar Flanieren. Hier weht Dir die Atlantikluft um die Ohren, während Du bummelst, frisch geröstete Esskastanien knabberst und Menschen beobachtest. Ganz herrlich angepflanzt und mit gemusterten Pflastersteinen versehen ist sie eine wahre Prachtmeile.
Je nach Jahreszeit ist sie Mittelpunkt der madeirischen Festa-Kultur: In der Weihnachtszeit biegt sich die Promenade nur so unter den riesigen leuchtenden und blinkenden Deko-Elementen. Im Frühjahr führt hier die berühmte Blumenparade der Festa da Flor entlang. Auch zahlreiche kleinere Jahrmärkte findest Du das ganze Jahr über. Einheimische mischen sich auf der Promenade mit Touristen und alle bummeln gemeinsam.
7. Die Loja do Chá
Der historische Teil von Funchal ist gar nicht so klein und vor lauter Schlendern und Gucken vergisst Du schnell, wie weit Du eigentlich schon gelaufen bist. In der Loja do Chá, Funchals beliebtem Teehaus, ist immer ein Tischchen unter den zahlreichen Sonnenschirmen frei, an dem Du Dich ausruhen kannst.
Nimm Platz, trink eine Tasse Tee und strecke Deine Füße aus, während Dein Blick über den heimeligen Platz schweift. Mein Favorit: Feiner Orange Pekoe-Schwarztee von den Azoren, dazu leckere Scones mit frischem Passionsfrucht-Aufstrich. Ommnommnomm!
8. Das Restaurante Informal
Das „Informal“ in Funchal ist ein charmantes Restaurant gleich neben der spätgotischen Sé-Kathedrale. Ich komme immer wieder hierher, weil neben dem leckeren Essen auch der Unterhaltungsfaktor hoch ist: In der offenen Küche kannst Du den Köchen beim Zubereiten von Delikatessen wie Lachstartar mit Miso-Aioli zusehen. Sitzt Du draußen, kannst Du das rege Treiben in der Altstadt beobachten.
Mein persönlicher Tipp: Probiere das Tages-Risotto mit Fisch!
Die Atmosphäre ist locker und das Team bietet einen warmherzigen Service, der vermutlich der dritte Grund ist, wieso das Informal zu meinen Lieblingsorten gehört. Täglich gibt es frische Zutaten vom Markt, die geschmacklich überzeugen. Übrigens ohne Reservierung – wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
9. Die Praia Formosa
Vermutlich gibt es in Funchal kaum ein schöneres Fleckchen Erde als die Praia Formosa. Der „liebliche Strand“ im Stadtteil São Martinho ist einer meiner Lieblingsplätze, um abends ein Glas Poncha trinken zu gehen und den Sonnenuntergang zu genießen.
Kilometerlang zieht sich der gemischte Sand-Kies-Strand entlang der Atlantikküste in Richtung Westen. Auf der Promenade der Praia Formosa kannst Du mit bestem Meerblick bis ins benachbarte Câmara de Lobos spazieren. Komm, in meinem nächsten Blogpost nehme ich Dich mit!
Und was sind Deine Lieblingsorte in Funchal?
Schön, dass Du mit auf diesen Rundgang durch „mein“ Funchal gekommen bist. Danke für Deine Zeit!
Dir haben meine persönlichen Highlights gefallen? Oder Du hast einen Ort entdeckt, der auf keinen Fall bei meinem nächsten Besuch in Funchal (und in diesem Blogartikel) fehlen darf? Ich bin gespannt auf Deinen Kommentar unter diesem Blogpost.
Und jetzt wünsche ich Dir unendlich viel Spaß beim Entdecken dieser charmanten Insel-Hauptstadt.
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