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Hamburg ‒ Longboarden mit Wintermütze im Hochsommer

Es ist Sommer in der Hansestadt. Die Temperatur in Hamburg hat sich am frühen Nachmittag bei um die 30 Grad Celsius eingependelt. Ich rücke die schwarze Fleecemütze auf meinem Kopf zurecht. Wie bitte? Fleecemütze im Hochsommer? Ja. Du hast richtig gelesen. Und warum ich sie freiwillig aufsetze, erzähle ich Dir gleich.

Erstmal darfst Du mir schadenfroh beim Schwitzen zusehen:

Fleecemützen tragen bei über 30 Grad ist auch für meine Verhältnisse ungewöhnlich.

Longboard fahren für Anfänger

Ich bin etwas aufgeregt. Seit ein paar Jahren hege ich den geheimen Wunsch, mal mit einem Skateboard oder Longboard zu fahren. Oder es zumindest auszuprobieren. Sammle Informationen dazu. Wäge es in meinem Kopf ab. Vor kurzem habe ich diesen Wunsch dann zufällig der richtigen Person gegenüber ausgesprochen. Das Ergebnis: Heute probiere ich es endlich aus. (Und die Mütze ist dafür da, dass mein Leihhelm nicht verrutschen kann. Rätsel gelöst.)

Ein Longboard ist ein langes Skateboard. Mal ganz platt gesagt. Und je länger das Board, desto entspannter lässt es sich steuern und fahren. Nachdem sie Surfboards oder SUP-Boards nicht auf Rädern verkaufen, habe ich mich für meine ersten Rollversuche für ein Longboard entschieden.

Warum denn das schon wieder? Wieso überhaupt auf ein rollendes Brett steigen?

Auslöser gab es mehrere:

1) Ich finde Menschen, die auf Brettern mit Rollen navigieren können, unfassbar cool.

2) Ich will cool sein. (Nicht weitersagen. Ich vermute, so etwas offen zuzugeben macht uncool.)

3) Ich finde den Gedanken toll, das Ding einfach unter den Arm zu klemmen, es mit in den Zug/ins Auto/in die Straba packen zu können und es überall mit hin zu nehmen. Also etwa, wenn ich zu faul zum laufen bin. Oder weiß, dass der Rückweg im Auto oder mit den Öffis stattfinden wird. Oder ich mal wieder woanders bin und mein Rad zuhause steht.

4) Ich liebe es, neue Dinge auszuprobieren. Und auf einem sich bewegenden Brett bin ich tatsächlich noch nie gestanden.
Objektiv spricht so einiges dagegen: Ich bin zu alt für den Kram. Es ist zu gefährlich. Ich bin selbst und ständig. Und überhaupt: Wer kommt denn auf solche Ideen? Wer mich kennt weiß: na ich eben.

Langer Rede kurzer Sinn, ab aufs Board! Eingepackt wie ein Michelinweibchen. Mit der Mütze auf dem Kopf und dem Helm darüber. Schwitz. Drei Boards habe ich zur Auswahl:

Drei Longboards und keine Ahnung, wie frau sie fahren soll…

Fürs Schlimmste gewappnet stelle ich mich die ersten 10 Minuten an, wie der erste Mensch beim Feuer machen. Dann wird es besser. Ich rolle einige Meter, ohne abzusteigen. Kann schon ein wenig lenken. Und es macht Spaß. So richtig! Damit ist die Entscheidung gefällt:

Anfahrt mit leichten Hindernissen

In der EisArena Hamburg kann man prima longboarden üben, ganz ohne Hindernisse. So die Öffis einen denn nahtlos dahin tragen. Allerdings gibt es Bauarbeiten auf der Strecke. Und so lande ich mit genau 15 Minuten Longboard-Erfahrung auf der vielbelaufenen Hamburger Hafenpromenade.

Wie durch ein Wunder schaffe ich es tatsächlich, niemanden umzubringen (inklusive mir selbst). Und einige Menschen zu erheitern. Unter ermutigenden Sprüchen und amüsiertem Lächeln von rechts und links schaffe ich es heil bis zu den Landungsbrücken. Dort dann die wichtigste Lektion (vorerst): Es ist wichtig, mit dem Longboard cool zu wirken. Ähm ja, das üben wir nochmal.

Cool sein, gleichzeitig das Board richtig halten und das mit einem viel zu großen Helm auf dem Kopf – alles einfacher gesagt, als getan. 😉

Üben in der EisArena Hamburg

Nach dieser Feuerprobe schockt mich nicht mehr viel. Nur das Bremsen ist fies. Ich möchte diese Lektion gerne überspringen. „Wer bremst, verliert,“ sagt das geflügelte Wort. Oder? In der EisArena angekommen sind die Boarder, die in der EisArena ihre Stunts üben, anderer Meinung. Und so übe ich auf dem superglattem Beton lenken, manövrieren, Kurven fahren, Bremsen. Das sieht am Anfang erst mal so aus:

Das ist keine Akrobatik, das gehört so…

Und dann wird es so langsam:

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Mehr Informationen

Nach 2 Stunden Longboarden bin ich platt. Mein Hirn sagt: für heute genug kalkuliert. Mein Kopf sagt: Mütze runter. Ich gehorche. Für kurze Zeit. Am übernächsten Tag – bei nächster Gelegenheit – stehe ich wieder auf dem Board. Und dreimal darfst Du raten, was mich tags darauf heim nach Augsburg begleitet…

Tschüss Hamburg!

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