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Madeira ‒ Wow-Wanderung über die Ponta de São Lourenço

Karg, schroff und steinig. Spärlich bewachsen ist die Ponta de São Lourenço – und bietet somit einen spannenden Kontrast zum Rest der üppig-grünen Blumeninsel. Gerade deswegen ist diese 3-stündige Wanderung hoch über den Blautönen des Atlantiks bis zur Spitze der Landzunge so reizvoll. Für mich gehört dieser Ort zu den absoluten Highlights und sollte Teil jeder Madeirareise sein. Und das liegt nicht nur am Wandern …

Ponta de São Lourenço: eine Wanderung der Superlative

Ausgeschlafen, bestens gelaunt und mit einem leckeren Frühstück im Bauch cruisen wir beide (wir, fragst Du Dich?! Lerne mich erst mal kennen.) heute in den Osten von Madeira: die Ponta de São Lourenço ist der östlichste Punkt der Blumeninsel. Über 9 Kilometer hinweg erstreckt sich die Landzunge mit ihrem atemberaubenden Vogel- und Naturschutzgebiet. Insgesamt besteht die Ponta de São Lourenço aus einer Halbinsel (auf der wir heute Wandern werden) und zwei vorgelagerten Inselchen: der Ilhéu da Cevada, auf der geschützte Möwen nisten und der Ilhéu do Farol, auf der ein kleiner Leuchtturm steht.

Für November meint es das Wetter außergewöhnlich gut mit uns ‒ das hat mir die Webcam im benachbarten Caniçal bereits vor unserer Abfahrt verraten. (Guck gerne mal rein, wenn Du Deine eigene Wanderung planst.) Deswegen habe ich extra meinen palmerischen Sonnenhut, LSF 50-Sonnencreme und eine große Buddel mit Wasser eingepackt. Auf dem geräumigen Parkplatz schraube ich meine Wanderstöcke in der passenden Länge zusammen (117,5 Zentimeter sind’s, um genau zu sein!) und wir können aufbrechen.

Das Schild sehen wir uns vor der Wanderung ganz genau an – das bewahrt erfahrungsgemäß vor unguten Überraschungen.

Etwa 3 Stunden dauert der komplette Rundwanderweg auf der Ponta de São Lourenço. Eine kleine Badepause ist in diesem Zeitfenster schon mit eingeplant. Bist Du gut zu fuß, ist die Strecke auch in 2 1/2 Stunden gehbar. Mit guten Wanderschuhen und Stöcken sind die immerhin 400 Höhenmeter nach oben und unten sogar für leicht Kniegeschädigte (= mich) machbar. Und selbst wenn das Knie nachher ein klein wenig muckeln sollte: diese Wanderung ist es wert, versprochen!

Mit gezückter Kamera entlang der Baia d‘Abra

Einige Stufen hinab führt uns der Wanderweg Nr. 8 in Richtung der Casa do Sardinha. Bereits nach wenigen hundert Metern tut sich der erste Ausblick auf die knallblaue Baia d’Abra auf. Ja, was soll ich sagen?

UNBESCHREIBLICH HAMMER MEGA TOLL!

Ein Segelboot ankert in der Baia d’Abra. Wie ich später erfahre, braucht man dafür eine Sonderlizenz – und die Boote bleiben oft 6, 12, 18 Monate lang hier vor Anker liegen. Irgendwie verständlich …

Und es ist ja nicht so, als ob die Aussicht im Verlauf der Wanderung schlechter wird. Ganz im Gegenteil. Das führt dazu, dass ich etwa alle zehn Meter stehen bleibe, meine Wanderstöcke zwischen die Beine klemme, mein Handy zücke und Fotos mache. Viiiiiele viiiiiele Fotos.

Während Du bei den ersten Fotos noch ein wenig genervt abwartest, dass ich endlich weitergehe, entscheidest Du Dich schließlich dafür, einfach die Aussicht zu genießen. (Was ziemlich schlau von Dir ist, wie ich finde!)

In der Baia kann man übrigens wunderbar baden: Schon von oben sehen wir Menschen unten an der steinigen Praia São Lourenço plantschen. Wir gucken runter, gucken einander an und nehmen uns fest vor, auf dem Rückweg hier mal kurz in den Atlantik zu hüpfen.

(Dass dieser Plan nicht aufgehen wird ‒ zumindest nicht dieses Mal ‒ können wir zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht ahnen …)

Schon hinter der nächsten Wegbiegung erwartet uns das nächste Spektakel: Während das Wasser auf der Seite der Baia d’Abra glatt und harmlos zum Schwimmen einlädt, schlägt der Atlantik auf der Nordseite mit Macht gegen die schroffen Felsbrocken der Ponta de São Lourenço, die hier vielfarbig aus dem Meer ragen.

Ich finde diese Wanderung jedenfalls unfassbar schön (wie Du vielleicht an meinem dezent erfreuten Gesichtsausdruck erkennen kannst).

Überhaupt ist diese Vielfarbigkeit etwas, das mir an dieser Wanderung auf der Ponta de São Lourenço am meisten auffällt: Das Gestein am Boden und an den Felswänden scheint ständig die Farbe zu wechseln. In Schichten changiert es von Hellgelb über Ocker, Hellbraun, Rot und Dunkelbraun bis hin zu einem dunklen Anthrazitgrau, das fast schon schwarz erscheint. Dazu kommt das Knallblau des Himmels und – zumindest im Frühjahr – das saftige Grün der Wildpflanzen.

Hier stehen eigentlich meine Reiseführer-Tipps. Klick auf den Button, um sie Dir anzusehen.

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Bergauf wird es beim Wandern heiß

Etwa auf halber Strecke zieht die Wanderung an: Steil führen zahlreiche Stufen nach oben unter den unerbittlich stechenden Strahlen der Sonne. Gut, dass ich hitzefest bin, denke ich mir, als wir beide schnaufen und Du noch zusätzlich stöhnst. Allerdings war fast klar, dass 400 Meter Höhenunterschied nicht ohne Schwitzen zu bewältigen sind. Also auf!

Oben angekommen tanken wir erstmal Wasser nach, bevor unser Weg uns am anderen Ende der Baia d’Abra entlang über die schmalste Stelle der Landzunge führt: Gerade noch wenige Meter breit ist der hervorragend gesicherte, wenn auch sehr felsige Wanderweg. Dahinter – und ja, ich wiederhole mich – kommt dann dieser atemberaubende Ausblick:

Ich glaube ja, Du schmunzelst ein wenig über mich, weil ich die ganze Wanderung über hauptsächlich in „Aaaaaahs“, „Ooooohs“, „Uuuuuuhs“, „Wows“, „Guck mal, guck mals“ und „Wie geil ist das denns?“ kommuniziere. Viel mehr kommt einfach nicht aus mir raus, während meine Sinne dauerhaft mit so viel Schönheit überflutet sind.

Ab ins Herz der Ponta de São Lourenço

Hinter der Landbrücke geht es abwärts ins Grüne – und meine Kniegelenke freuen sich über die mitgeschleppten Wanderstöcke! Irgendwann stehen wir dann vor diesem Schild. Ähm, ja, genau: Nach rechts gehts zur Casa do Sardinha. Nach links gehts zur Bar und dem WC IN der Casa do Sardinha. Denn dieser Teil des Weges ist – Du ahnst es schon – ein Rundweg!

Und so stehen wir noch einige Minuten verwirrt vor dem Schild, während das Ziel doch schon klar vor unseren Augen liegt. Irgendwann entschließen wir uns dann, einfach nach links zu gehen. Warum genau, habe ich nach unserer langen und absurden Diskussion um die Richtung unserer Begehung des Rundwegs schon wieder vergessen.

(Vielleicht hat es etwas mit der Erwähnung des WCs zu tun, das zieht meistens bei mir. Willst Du vor der Brotzeit erst noch am Cais do Sardinha baden, empfehle ich Dir jedoch, rechts herum zu gehen. Beide Strecken zur Casa do Sardinha sind etwa gleich weit.)

Unterwegs machen wir eine wichtige botanische Entdeckung. Darf ich vorstellen: die madeirische Flauschpelz-Blume, so benannt von meiner Wenigkeit. Natürlich verbringe ich den restlichen Weg bis zur Casa do Sardinha damit, Dir von meinem Traum vom veganen Pelzanbau und flauschigen, tierfreundlichen Pelzmänteln und -mützen vorzuschwärmen.

Wäre doch eine prima Idee, oder? Gibs zu!

Casa do Sardinha – Oase für Wanderfreunde

Schon von weitem erblicken wir die Casa do Sardinha. In der kargen Landschaft der Ponta de São Lourenço wirkt sie auf den ersten Blick wie eine Wüsten-Karawanserei inmitten einer grünen Oase. Und irgendwie stimmt das ja auch: Schließlich finden wir müden Wanderer hier leckere Getränke und Gerichte, mit denen wir uns stärken können.

An dieser Stelle möchte ich lobend erwähnen: Die Betreiber der Casa do Sardinha fahren in einem sehr modernen Gebäude ein sehr nachhaltiges Konzept. Neben 100 % Solarenergie nutzen sie für den Cafébetrieb ausschließlich selbst entsalztes Meerwasser. Per Boot fahren sie allen Müll wieder aufs (Insel-)Festland zurück, genau wie auch die Crew jeden Tag aufs Neue wieder leckere Brownies, Quiches und Sandwiches auf die Ponta de São Lourenço karrt. E

in wenig schade ist nur – und da sind wir uns einig – dass wir unsere Brotzeit schon dabei haben. Vermeide diesen Fehler also bei Deinem Besuch in der Casa do Sardenha!

Übrigens: Am Bootsanleger Cais do Sardinha ist es möglich, im glasklaren Wasser zu baden und zu schnorcheln. Sogar Kanus kannst Du Dir dort für kleines Geld ausleihen. Der Anleger ist nur etwa 200 Meter von der Casa do Sardinha entfernt und in 5 Minuten zu Fuß erreichbar. Plane Dir unbedingt Zeit zum Paddeln ein, wenn Du eine Wasserratte bist!

Deine Entscheidung: Zurückwandern oder Bootstour?

An der Casa do Sardinha fällt uns ein großes blaues Schild ins Auge, das Bootstouren bewirbt. Vom Cais do Sardinha aus kannst Du nämlich eine etwa einstündige Bootsfahrt buchen. Sie führt entlang der Landzunge bis ganz nach vorne zum Leuchtturm-Inselchen und danach zurück zum Parkplatz (mehr oder weniger zurück zum Parkplatz jedenfalls). Unterwegs kannst Du geschützte Vogelkolonien entdecken – und mit etwas Glück vielleicht sogar einen Delfin.

Ponta de Sao Lourenco: Schild mit Routen für Bootstour
Im November 2022 kostet eine Bootstour zum Leuchtturm 22,50€ pro Erwachsenem/15€ pro Kind, die einfache Rückfahrt zum Parkplatz 13€/9€. Es gibt auch günstigere Familientarife.

Selbstverständlich kannst Du auch einfach kostenlos wieder zurückwandern. Gerade im späten Nachmittagslicht ist der Rückweg ebenso spektakulär, wie der Hinweg.

Nun darfst Du Dich entscheiden: Willst Du lieber zurück zum Parkplatz wandern oder mit dem Boot zum Leuchtturm die der Spitze der Ponta de São Lourenço erkunden?

Ich habe beide Varianten bereits gemacht und geliebt.

Wenn Du lieber zu Fuß zum Parkplatz zurückwandern möchtest, ist mein nächster Blogpost vermutlich weniger interessant für Dich. Es sei denn, Du planst schon Deine nächste Wanderung auf der Ponta de São Lourenço …

Entscheidest Du Dich allerdings für eine Bootsfahrt zum Leuchtturm, nehme ich Dich in meinem nächsten Blogpost mit ins Abenteuer. (Abenteuer sind möglicherweise eines meiner Lieblingsdinge auf Reisen!)

Mein Tipp: Schau vor Deiner Wanderung nach und buche vielleicht schon im voraus Deine Bootstour. Gerade in der Hochsaison kann es sonst passieren, dass schon alle Plätze ausgebucht sind. Oder in der Nebensaison, dass unter der Woche kein Boot fährt. Infos findest Du beim Touranbieter Madeira Sea Emotions.

Hier berichte ich Dir vom echten Leuchtturm auf der Ilhéu do Farol und vom falschen Leuchtturm in dem falschen Dorf. Außerdem kannst Du Dich schon mal auf die Geschichte vom entzürnten Security-Menschen freuen, der uns bei einem geringfügig illegalen Badevergnügen gestört hat. Upsi …

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