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Ubud ‒ Traditioneller Tanz und heilige Affen

Guter Dinge laufe ich morgens zum Bootsanleger auf Nusa Lembongan. Und stelle dort fest, dass den ganzen Tag keine Boote nach Nusa Penida fahren. Dort findet am Strand nämlich ein religiöses Fest statt, was mir am Vortag keiner verraten hat. (Zugegeben: Ich habe ja auch nicht gezielt nachgefragt.^^) Also disponiere ich spontan um und reise mit dem Boot zuerst nach Sanur und dann mit dem Bus ins geografische und kulturelle Zentrum von Bali, nach Ubud.

Spontan nach Ubud

Unterwegs stoppen wir in Sanur, wo ich das WLAN in einem Café nutze, um mir schnell noch eine Unterkunft in Ubud zu organisieren ‒ und die ist wirklich schick.   

Hier gibt es sogar Warmwasser! Wobei das bei den Temperaturen in Ubud eigentlich keiner braucht. Zum Haare waschen ist es für Warmduscher wie mich trotzdem sehr angenehm.

Bummel durch Balis kulturelle Hauptstadt

Nach besagter Dusche und einer kurzen Siesta laufe ich ziellos los und schlendere durch Ubuds Hintergässchen. Dass Ubud selbst für balinesische Verhältnisse ein besonderes architektonisches und künstlerisches Kleinod ist, erkenne ich recht schnell an den vielen Skulpturen in allen Ecken.

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Nur ein paar Beispiele von vielen für die elaborierte Steinmetzkunst hier in Ubud.
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Liebevoll schmücken die Balinesen viele Statuen mit frischen Blüten.
Manchmal, aber nur manchmal nimmt die künstlerische Gestaltungsfreiheit dann auch (in meinen Augen) absurde Züge an.

Impressionen zwischen Kommerz und Kultur

Untertags wimmelt es in Ubud nur so von Yogis auf Selbstfindungsmission. Entsprechend ist die Stadt geprägt T-Shirts, auf denen „Namaste, Bitches!“ steht oder diverse hinduistische Götter auf hippe, bunte Art und Weise abgebildet sind.

Auch massig als vegan-vegetarisch ausgeschilderte Restaurants findet man hier. Ich ernähre mich seitdem ich auf Bali bin auch fast ausschließlich vegetarisch, weil leicht und lecker und günstig. Doch das kann man hier in jedem „normalen“ Restaurant auch tun. Jedem das Seine!

Manchmal ist neben dem ganzen Namaste-Kommerz dann aber auch die eine oder andere Weisheit zu finden:

Balinesischer Tanz ‒ überirdische Klänge, übermenschliche Körperbeherrschung

Nachdem es im Königspalast von Ubud eine der kunstvollsten und besten balinesischen Tanzvorführungen gibt, will ich mir dafür gleich in der Touriinfo ein Ticket dafür besorgen. Um 18:01 komme ich dort an ‒ sie schließt allerdings punkt 18 Uhr. „Haja, dann halt nicht,“ denke ich mir schulterzuckend.

Doch Glück manchmal braucht frau einfach nur ein wenig Glück: So springen auf einmal aus allen Ecken kaufmännisch orientierte Balinesen, die Tickets für die Tanzshow verkaufen ‒ und das sogar zum regulären Preis! Selbstverständlich ergattere ich mir noch eins, finde auch zeitnah den Palast und bekomme sogar einen Platz in der ersten Reihe. Alleinreisen = man braucht nur einen einzigen Platz. Und der war glücklicherweise noch für mich frei.

Die balinesische Tanzvorführung im ehemaligen Königstempel von Ubud ist für mich ein unglaubliches Erlebnis: Die Tänzer trainieren hier ab dem zarten Alter von 3-4 Jahren und brauchen etwa 20 Jahre Ausbildung, bis sie jedes Detail bis hin zur Mimik und Augenbewegung auswendig können. Improvisieren ist hier nicht.

Die Kostüme und die wahrhaft königliche Kulisse tragen ihren Teil dazu bei, dass ich schwer beeindruckt bin. Und auch ein wenig erleichtert: die Gamelanmusik ist weitaus harmonischer, als ich mir das vorgestellt hatte.  

Im heiligen Affenwald in Ubud

Am nächsten Morgen mache ich mich auf zum The Sacred Monkey Forest Sanctuary (auf Indonesisch: Mandala Suci Wenara Wana): dieser Affenwald ist eine für die Balinesen heilige Anlage, in der halb-wilde Langschwanz-Makaken leben.

Nachdem mein rechter Fuß noch immer ein wenig von der Taucherflossen-Geschichte auf Nusa Lembongan in Mitleidenschaft gezogen ist, chille ich mich nach einer Weile der abenteuerlichen Entdeckungen in ein kleines Häuschen und lese ein wenig. Und bekomme dabei irgendwann genauso entspannte Gesellschaft.

Zum krönenden Tagesabschluss laufe ich nochmal ins Zentrum von Ubud zum Königspalast, um ihn mir bei Tag anzusehen. Ja, er ist genauso spektakulär schön, wie nachts.  

Auf dem Heimweg gönne ich mir als „Belohnung“ eine frische Kokosnuss. Ich sage Dir, die Dinger sind gleich in mehrerlei Hinsicht gesund: leckere Vitamine, Flüssigkeit und Fitnesstraining in einem. Die Dinger sind echt schwer! Hanteln waren gestern, der neue Fitnesstrend geht zur Kokosnuss!  

Morgen möchte ich ein wenig die Gegend rund um Ubud erkunden und mir den Gunung Kawi-Tempel angucken.

PS: Ich möchte darauf hinweisen, dass dies bereits der zweite Versuch dieses Posts ist. Den ersten hat wohl ein schwarzes Loch zwischen dem wankelmütigen balinesischen WLAN und meinem Blogserver geschluckt.

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