Worauf warten wir noch? Auf gehts zum zweiten Teil unserer Tour mit dem Fahrrad um den Ammersee! Von Herrsching aus radeln wir heute in Richtung Süden über Dießen nach Schondorf. Dabei begegnen wir der Ammer, die den See speist, umfahren ein Vogelschutzgebiet, bummeln in Dießen, fahren entlang der Bahngleise und gönnen uns – kurz vor dem Ziel – noch ein leckeres Ammersee-Renkenfilet.
In diesem Artikel:
Immer am Ufer entlang
Du bist heute wohl noch nicht genug geradelt? Scheint so, nachdem Du Dich nach dem ersten Teil unserer Radtour um den Ammersee dazu entschieden hast, mit mir weiterzustrampeln. Sportlich! Und dieser Sportsgeist wird auch sofort belohnt:
Das nächste Stück des Ammersee-Radwegs führt nämlich direkt am Ufer entlang. Zu unserer Rechten trifft blauer Himmel auf blaues Wasser. Dieser Anblick macht es ein klein wenig schwierig, sich auf den Radweg zu konzentrieren. Und auf den See gucken ist doch so viel interessanter…
Vogelschutzgebiet und Ammer-Zufluss
Zumindest für ein kleines Weilchen. Hinter Aidenried fängt nämlich das Vogelschutzgebiet – die sogenannte Vogelfreistätte Ammersee-Südufer – an, die sich über den gesamten Südteil des Sees erstreckt. Also genau im Flussdelta, wo die Ammer den Ammersee speist. Weil man durch ein Naturschutzgebiet nicht durchradeln sollte (und durch dieses hier mangels Weg auch nicht kann), fahren wir halt drum herum.
Kurz nach Fischen fahren wir dann ein kurzes Stück entlang der Straße, bis wir auf das Corpus Delicti selbst stoßen: die Ammer. Bevor sie in den Ammersee fließt, hat sie bereits einen weiten Weg hinter sich. Bis aus den Bayerischen Alpen hinter Unterammergau hat sie sich schon geschlängelt. Mir ist sie jedenfalls auf den ersten Blick sympathisch.
Das ist praktisch, denn um einmal mit dem Fahrrad um den Ammersee zu fahren, begleiten wir die Ammer für die nächsten paar Kilometer flussaufwärts. Dabei folgen wir immer den Schildern in Richtung Dießen/Raisting.
Dießens schnuckelige Hafenpromenade
Ich weiß ja nicht, wie es Dir inzwischen geht. Ich bin gerade ziemlich platt. Die Radtour um den Ammersee zieht sich dann doch ganz schön – und soooo sportlich bin ich nun auch wieder nicht. Die Lösung heißt Päuschen machen und wir sind uns ziemlich schnell einig: Es ist genau der richtige Zeitpunkt für ein (Bio-)Eis und einen Kaffee aus der Traditionskonditorei Sixt. Schließlich haben wir noch 12 Kilometer Radweg vor uns, bis wir wieder in Schondorf ankommen werden.
Mein Radl chillt also vor der Bio-Konditorei, während wir eisschleckend die Dießener Seepromenade entlangschlendern. Mit ihren Stegen, den Segelbooten, der großen Weide breitet sich vor uns eine typische Ammerseeszenerie im Licht der späten Nachmittagssonne aus. Ein Genuss für Gaumen und Augen gleichermaßen.
Weiter gehts mit dem Fahrrad um den Ammersee
Doch das Eis hält (bei mir zumindest) nicht ewig. So sattle ich also meinen treuen Drahtesel ein weiteres Mal und wir radeln in Richtung Norden wieder aus Dießen heraus.
In St. Alban stoßen wir nochmals kurz auf den See. Hinter der Kirche tut sich ein sehenswerter Blick auf den Ammersee auf mit Schilfgras und einem Bootshaus wie aus dem Bilderbuch.
In St. Alban biegen wir dann nach links ab und fahren ein wenig im „Inland“ weiter. Von hier an folgt unser Radweg stets der Bahntrasse. Erst durch den Wald…
… und später weiter zwischen Feld und Häuschen.
Utting und die Fischmeisterei
Erst in Utting verlassen wir die Gleise und fahren durch den Summerpark hinunter zum See.
Dort folgen wir der Promenade und dem breiten Radweg, bis sich dieses Schild vor uns auftut. Es zeigt uns genau die richtige Richtung, in der wir geniales Essen finden: nach links zur Fischmeisterei in Utting.
Die Fischmeisterei ist eine (wie ich finde) gelungene Mischung aus Imbiss-Kiosk und Fischrestaurant. Hier kann man frisch gefangene Spezialitäten schlemmen, die noch am gleichen Morgen im Ammersee herumgeschwommen sind. Gemütlich in der frühabendlichen Sonne, mit Blick auf den See da hinten im Hintergrund.
Dass der knackige Marktsalat mit knusprigem Renkenfilet – nur echt mit einem spritzigen Weißweinschorle – nach unserem langen Weg mit dem Fahrrad um den Ammersee besonders gut schmeckt, ist irgendwie auch klar. In der Fischmeisterei tummeln sich eine ausgewogene Mischung aus Anwohnern, Ausflüglern und Urlaubern vom nahen Campingplatz, die das frische, ehrliche Essen dort zu schätzen wissen. Ein kulinarischer Geheimtipp könnte man sagen.
Nach dem Essen ist mein Körper schon ein wenig heruntergefahren und hat sich auf Feierabend eingestellt. Entsprechend protestiert er leise, als ich ihn wieder auf mein Radl hieve. Welch Glück, dass uns von hier aus nur mehr wenige Minuten von unserem Ausgangs- und Endpunkt am Bahnhof in Schondorf trennen. Dort befördern wir das Rad zackzack ins Transportmittel – und der tiefenentspannt-unsportliche Teil des Tages kann losgehen… Und „schon“ sind wir einmal mit dem Fahrrad um den Ammersee gefahren. Schön wars!
Dir hat unsere Fahrradtour um den Ammersee gefallen? Oder Du hast etwas entdeckt, was bei dieser Radtour auf keinen Fall fehlen darf? Ich bin gespannt, was Du mir schreibst.
Liebe Monika,
leider ist es heute schon zu spät für die Radtour um den Ammersee. Ich hatte die Idee erst heute Morgen, dann im Internet gesucht und Deinen Blog gefunden. Die Tour kommt auf unsere to-do-Liste. Unsere – das sind meine Frau und ich. Ist mein Eindruck richtig, den ich aufgrund Deiner Bilder habe? Der Weg ist wenig asphaltiert, überwiegend Schotterbelag.
Und bitte: Was sind Deine 3 1/3 Sprachen?
Schönen Dank für Deine Antwort und
radlerfreundliche Grüße aus Ulm
Hans
Hallo, hello, salut & hola lieber Hans,
wie gut, dass der Ammersee uns nicht wegläuft und sich immer freut, wenn wir ihn umradeln. Tatsächlich ist es eine gute Idee, einiges an Zeit für die Umrundung einplanen – so könnt ihr sie dann richtig genießen.
Der Weg ist lang und ich würde jetzt mal aus dem Bauch heraus sagen, dass es ca. 80% mehr oder weniger befestigte Wege waren und vielleicht 20% asphaltiert. Wobei ihr die Tour ganz entspannt mit einem ganz normalen Trekkingrad fahren könnt und kein Mountainbike braucht – so habe ich es jedenfalls gemacht.
Habt eine wunderbare Radtour um den Ammersee – ich würde mich freuen, wenn Du mir schreibst, wie es für euch beide war. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, die ich übersehen habe.
Herzlichst
Monika
PS: Falls meine Anrede es noch nicht verraten haben sollte: meine 3 vollwertigen Sprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch. Und dann tüddele ich seit Jahren mit dem Spanischlernen herum. Daher zählt das nur halb. 😉