Rund um Panama Stadt gibt es sooooo viel zu sehen. Wie kommt es, dass einem auf Reisen die Zeit so viel länger vorkommt? Heute sehe ich mir gleich zwei Highlights an: Panama Viejo, das antike Panama Stadt und den legendären Panama-Kanal. Kommst Du mit?
In diesem Artikel:
Entdeckung der Mobilität ‒ Mit den Öffis von Panama-Stadt nach Panamá Viejo
Nachdem ich ‒ Wunder über Wunder ‒ in Panama Stadt nicht nur den Platz, sondern sogar eine Fahrkarte, die Haltestelle UND den richtigen Bus in die richtige Richtung gefunden habe, lässt mich der Busfahrer an den Ruinen des alten Panama (Panamá Viejo) aussteigen. Bzw. am geschlossenen Hintereingang. Weswegen ich einmal um das gesamte Gelände herumlaufen darf.
Am Ziel angekommen lasse ich mir dann erklären, dass die Ruinen am Montag komplett geschlossen haben. Oh mann! Merke: Nächste Mal vor der halben Weltreise die Öffnungszeiten checken.
Nennen wir das also einen Testlauf und versuchen es morgen nochmal. Immerhin wird die Anfahrt dann leichter.
Panamá Viejo, 2. Versuch
Im zweiten Anlauf fahre ich völlig reibungslos und wie ein Profi mit den Öffentlichen nach Panama Viejo. Geht doch! 2022 kostet der Eintritt für Studenten 5$, für andere Ausländer 10$. (Aktuelle Eintrittspreise und Öffnungszeiten findest Du auf patronatopanamaviejo.org – Achtung: nur auf Spanisch!)
Dieses historischen Fleckchen von Panama wurde bereits 500 v. Chr. besiedelt. Um 1500 wurde dort das ursprüngliche Panama Stadt gegründet und war hier bis ins Jahr 1671 angesiedelt.
Dann kamen die Piraten, genauer gesagt Captain Morgan, der mit der eigenen Rum-Marke. Woraufhin alle Überlebenden zwei Halbinselzipfel weiter ins heutige Casco Viejo flohen, die „neue“ Altstadt, in der ich grade residiere.
Panamá Viejo wird von den Einheimischen heute nur „Las ruinas“ genannt. Die Ruinenstadt ist eine der größten und wichtigsten archäologischen Grabungsstädten in ganz Panama. Und wirklich ein tolles Fotomotiv!
Auf zum Panamakanal!
Nachdem ich genügend Fotos gemacht und Infotafeln gelesen habe, schaffe ich es mit einiger Herumgurkerei mit dem Metrobus und noch mehr Fragerei tatsächlich bis zum Panamakanal.
Im Bus dorthin lernte ich zwei weitere Reisende kennen, Ricardo und Simon. Mit ihnen gemeinsam besichtige ich die Miraflores-Schleuse und das Miraflores-Besucherzentrum. Hier erzählt ein sehr informativer Film im tiefgekühlten Vorführsaal in knapp 15 Minuten die Geschichte des Panamakanals.
Viel Ruhm, Macht und Glorie ‒ allerdings auch Blut, Opfer und Jahrhunderte von Arbeit und ingenieurswissenschaftlichen Höchstleistungen hängen an diesem Projekt. 1914 wurde er eingeweiht und bis zum heutigen Tag wird er permanent erweitert und saniert. (Wenn sich nicht gerade ein Containerschiff darin verkeilt und die Weltwirtschaft aus dem Gleichgewicht bringt. Aber gut …)
Das lange Bootsförmige muss durch das schmale Kanalige
Wir kommen gerade rechtzeitig, um die Durchfahrt des Kreuzfahrtschiffs Norvegian Star durch die Miraflores-Schleuse live zu erleben.
Unnützes Wissen: Der Panamakanal ist 33,5 Meter breit, Schiffe bis zu einer Breite von 32,8 Metern können hindurchfahren. Und uns kam der Abstand zwischen Boot und Kanalrand schon knapp vor. Aber mit 35 Zentimetern hätten wir jetzt doch nicht gerechnet… Solche Dinge erfährt man im Besucherzentrum, das wirklich mega sehenswert ist. All in all ein unvergessliches Erlebnis!
Zurück ins Casco Viejo
Danach setzt mein Jetlag ein und ich bin glücklich, dass wir uns ein Taxi heim ins Casco Viejo teilen. In einem schnuckeligen peruanischen Restaurant schlürfe ich einen Pisco Sour und esse mein mehr als traumhaftes Lomo saltado (übersetzt: hüpfendes Rindfleisch).
Danach geht’s mit den Jungs noch in die Casacasco, eine wirklich spektakuläre Rooftop-Bar auf ein paar entspannte Gläschen Wein.
Nach denen sich herausstellt, dass ich a) nach wie vor keine anderen Deutschen auf Reisen mag und ich b) einen neuen portugiesischen, schwulen Freund habe, der Tropen- und Reisearzt ist (Überraschung!) und mit dem ich bis zum Sankt Nimmerleinstag quatschen könnte. All in all ein sehr gelungener Reisetag!
Jetzt packe ich noch und sortiere meine Sachen aus. Morgen um 4 Uhr klingelt der Wecker. Schön, dass ich alles, was ich auf den San Blas-Inseln nicht brauche, bei Tibério in meinem AirBnB lassen kann. Ich hatte ihn an meinem ersten Abend zum Essen eingeladen. Und nachdem für die eine Nacht zwischen der Rückkehr aus San Blas und dem Flug nach Bocas del Torro) bereits beide Zimmer gebucht sind, darf ich dafür kostenlos in seiner Hängematte im Wohnzimmer übernachten. Naja, ihr kennt ja das mit dem geschenkten Gaul… 😉
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