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Nîmes ‒ Zwischen Touri-Bähnchen und Corrida

Heute habe ich frei: Zusammen mit den Franzosen feiere ich an diesem 8. Mai den Sieg über die deutschen Besatzer. Und zwar mit einem Ausflug nach Nîmes. Die südfranzösische Stadt liegt etwa 60 Kilometer nordöstlich von Montpellier. Mit dem Zug dauert die Fahrt nur etwa 30 Minuten.

Tourismus kann so kitschig sein…

Im Stadtzentrum von Nîmes angekommen starte ich meine Entdeckungstour: Ganz touristisch und leicht peinlich besteige ich ein kitschiges Bähnchen, das mich durch die Stadt karrt, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Einmal im Leben muss man auch diese Erfahrung machen. Ich habe es damit abgehakt. Punkt.

Besonders großartig finde ich die beiden Versuche des Fahrers, uns ausländische Touristen auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam zu machen. Zu unserer Linken befindet sich eine grüne Türe, hinter der irgendein berühmter Mensch mal gewohnt hat. Daraufhin der krakelt der Fahrer lautstark und in grausigem akzentuiertem Englisch (nachdem wir bereits über 50 Meter an der Türe vorbei sind): „Raaaaiht sahite, kreen door“ und beendet den Satz auf Französisch. Ja nee, alles klar!

Die Arena von Nîmes: Gladiatoren und Corrida

Viel Zeit in Nîmes verbringe ich in dem römischen Amphitheater. Entsprechen bin ich nun neue Expertin in Sachen Gladiatorenkämpfe und Corrida (Stierkampf). Die Arènes de Nîmes ist heute eines der weltweit besterhaltensten Amphitheater aus römischer Zeit.

Mit einer ansehnlichen Kapazität von damals 24.000 Personen und heute immerhin noch 13.000 Menschen finden hier bis heute Veranstaltungen statt ‒ darunter auch Stierkämpfe. Man sollte nicht meinen, dass man in diesem „alten Steinhaufen“ 2 1/2 Stunden verbringen kann. Kann man jedoch. Und es ist wirklich interessant!

Außenansicht des Amphitheater von Nîmes
Die zweistöckige Fassade des ovalen Amphitheaters ist dem Kolosseum in Rom nachempfunden.
Ränge in den Arènes de Nîmes
Steinerne Ränge speichern die Wärme der Sonne und dienen bei abendlichen Vorstellungen sicher als Sitzheizung.
Mit Audioguide im Ohr kann man in der antiken Arena viel über die Geschichte der Gladiatoren und den Stierkampf erfahren.

Nîmes im Regen

Später wird leider das Wetter so schlecht, dass das Fotografieren sich schwierig gestaltet. Trotzdem lasse ich mich davon nicht abhalten und bummele ein wenig durch Nîmes Innenstadt. Hier finde ich eine hübsche Dame unter Palmen…

Symbolbild Nîmes Kathedrale: Feiernde Menschenmenge vor der Kathedrale von Nimes
Feiernde Menschenmenge vor der Église Saint-Paul in Nimes.

… sowie diesen lustigen kleinen Tartaren an der Fassade gegenüber des Rathaus.


Wenig später fängt es an zu schütten. Ich spurte leicht schimpfend durch den Regen zum Zug und fahre wieder heim nach Montpellier.

Ein Kommentar

  1. Hallo Monika :)!

    Stierkämpfe in Frankreich? Ich lerne nie aus :).

    Georg würde das Bähnchen cool finden. Brauchst Dich also nicht zu schämen, wenn es Dir auch gefällt ;).

    Liebe Grüße
    Andreas

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