Sehnsuchtsort Rom: Mit 36,6 Millionen Besuchern im Jahr gehört die ewige Stadt zu den Top 5 beliebtesten Reisezielen weltweit. Ganz klar, dass dieser Touristenansturm nicht spurlos vorübergeht: Smog, Stau, Müll und Wasserknappheit prägen den römischen Alltag. Ein hervorragender Grund, um Deine Rom-Reise möglichst nachhaltig zu gestalten. Wie das geht? In diesem Blogpost findest Du 7 ½ Anregungen und Tipps. Kommst Du mit?
In diesem Artikel:
1. Tipp: Reise mit dem Nachtzug nach Rom – oder kompensiere Deinen Flug
Wie Du vielleicht weißt, stehe ich auf Zugreisen. Auch Rom ist eines dieser Reiseziele, die Du wunderbar mit dem Nachtzug erreichen kannst. Steig dafür z. B. in München um 16:20 oder in Wien um 19:15 in den öbb nightjet. Gegen 10:45 am nächsten Tag wirst Du den Hauptbahnhof Roma Termini dann (hoffentlich) gut ausgeschlafen erreichen. Ein wunderbarer – und nachhaltiger – Start für Deine Rom-Reise.
Nachhaltigkeits-Tipp: Wusstest Du, dass Deine deutsche BahnCard auch für die öbb-Nachtzüge nach Rom gilt? So sparst Du Dir nochmal einige Kosten bei der Anreise.
Du möchtest lieber nach Rom fliegen? Den entstandenen CO²-Ausstoß kannst Du online ausgleichen, z. B. auf atmosfair.de.
2. Tipp: Wasser aus Trinkwasserbrunnen
Historisch gesehen hat Rom eine besonders hohe Trinkwasserqualität: Schon vor über 2.000 Jahren versorgten die alten Römer ihre Hauptstadt über Aquädukte mit frischem Wasser. Heute stehen überall in der Stadt verstreut etwa 2.500 sogenannte „Nasoni“. Seit 1874 versorgen diese typischen Trinkwasserbrunnen mit „nasenförmigen“ Hähnen alle Einheimischen und Rom-Reisenden mit bestem Trinkwasser.
Verschiedene Brunnen werden aus verschiedenen Quellen gespeist. Entsprechend schmeckt das Trinkwasser dann auch von Nasoni zu Nasoni ein wenig anders. Laut unserer Reiseführerin Iulia haben die meisten Römer bestimmte Lieblingsbrunnen. Hier schmeckt ihnen das Trinkwasser am besten. Und dafür nehmen sie durchaus auch Umwege z. B. ins Nachbarviertel auf sich.
Nachhaltigkeits-Tipp: Pack Deine Mehrwegflasche ein und füll sie über den Tag hinweg immer wieder an einem Brunnen auf. So sparst Du Dir den Kauf von Einweg-Plastikflaschen – und die Stadt Rom spart sich die Müllentsorgung.
3. Tipp: Lieber Öffis anstatt Taxi
Die gute Nachricht: Rom hat ein hervorragendes Netzwerk an öffentlichen Verkehrsmitteln. Ob Bus, Straßenbahn, Metro oder Regionalzug – mit den Öffis kommst Du (fast) überall hin. Die nächste gute Nachricht: Öffentliche Verkehrsmittel sind in Rom unglaublich günstig. Für gerade mal 1,50 € kannst Du 100 Minuten nach dem Entwerten in eine Richtung fahren. Damit kommst Du beispielsweise mit dem Bus quer durch die ewige Stadt und sogar bis ans Mittelmeer nach Ostia.
Die weniger gute Nachricht: Die römischen Busse sehen den Fahrplan eher als lose Empfehlung. Wenn Du also zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort ankommen möchtest, solltest Du einiges an Zeitpuffer einplanen. Doch nachdem eine Rom-Reise in der Regel keinen Termindruck mit sich bringt: Genieße es einfach, in der Sonne auf den Bus zu warten und das römische Alltagsleben zu beobachten.
Denke unbedingt daran, Dein Ticket im Bus oder Zug zu entwerten! (Aus Versehen) Schwarzfahren kann in Rom schnell teuer werden.
Nachhaltigkeits-Tipp: Tickets kaufst Du an Kartenautomaten in den Metro-/Busbahnhöfen oder an jedem Tabakwaren- und Zeitungskiosk. Noch nachhaltiger ist die App TicketAppy der römischen Verkehrsgesellschaft atac. Darüber kannst Du jederzeit papierlos Deine Fahrscheine lösen.
4. Tipp: Sightseeing mit dem Rad
Wer gerne in europäische Städte reist, kennt sie: die Hop-On/Hop-Off-Busse, welche die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anfahren. Ganz klar, dass auch Romreisende diese Möglichkeit gerne nutzen. Nachhaltiger – und deutlich individueller – ist eine Sightseeingtour mit dem Fahrrad oder E-Bike.
Entweder buchst Du dafür eine der geführten Fahrradtouren, die im Internet zuhauf angeboten werden. Wer gerne gemütlich unterwegs ist, sollte sich übrigens für eine E-Bike-Tour entscheiden. Dann sind die sieben römischen Hügel auch ganz ohne Anstrengung erreichbar.
Alternativ kannst Du Dir auch ein Fahrrad ausleihen und auf eigene Faust z. B. den Tiber-Radweg erkunden oder raus zur Via Appia Antica radeln. Eine mögliche Fahrradroute findest Du im Marco Polo-Reiseführer Rom oder sicher auch in anderen Reiseführern.
5. Tipp: Gelato mit regionalen Bio-Zutaten
Was wäre eine Romreise ohne Gelato? Leckeres Eis essen gehört zu den größten Freuden bei einer Städtereise nach Rom. In der italienischen Hauptstadt gibt es fast unzählige Gelaterias. Einige davon achten inzwischen auf Nachhaltigkeit: sie verwenden ausschließlich regionale, saisonale und hochwertige Bio-Zutaten. Und den Unterschied kannst Du wortwörtlich schmecken.
Nachhaltigkeits-Tipp: Eine dieser Eisdielen ist Günther Gelato Italiano. An mehreren Standorten verwöhnen sie die Gaumen von Rom-Reisenden mit unfassbar leckerem Gelato. Abenteurer sollten die Sorte „Pino Mugo“ (Pinie) probieren, Frucht-Freunde lieben „Kiwi“ und wenn Du es gerne cremig magst, wirst Du „Pistaccio 100% Mediterraneo“ feiern. Buono appetito!
6. Tipp: Shopping aus zweiter Hand
Italienische Mode ist legendär. Klar, dass bei einem Rom-Trip ein kleiner Shopping-Bummel nicht fehlen darf. Allerdings ist die Modeindustrie einer der größten CO2-Produzenten – und mit einem bewussten Einkaufsverhalten können wir unseren Beitrag daran senken. Umso besser also, dass es in Rom zahlreiche Möglichkeiten gibt, nachhaltig zu shoppen.
Nachhaltigkeits-Tipp: Im römischen Stadtteil Trastevere findest Du einige Second Hand-Boutiquen, teils mit Markenartikeln, teils mit „Standard“-Klamotten. Außerdem findet jeden Sonntagvormittag von 6 bis 14 Uhr der Flohmarkt Porta Portese statt. Hier findest Du mit etwas Geduld gebrauchte Kaschmirpullover, Lederjacken, Schuhe und Klamotten verschiedenster Marken zum Schnäppchenpreis. Starte Deinen Flohmarktbesuch am besten am Bahnhof Roma Trastevere. Von hier aus ziehen sich die Stände über 2 Kilometer hinweg bis hin zur Piazza Porta Portese.
7. Tipp: Genussvoll vegetarisch durch Rom
Zugegeben: Für Veganer kann eine Romreise zur kulinarischen Herausforderung werden. Als Vegetarier hingegen kommst Du in Rom beim Essen ganz gut auf Deine Kosten.
Traditionell gibt es Varianten der römischen Pizza Romana, die z. B. nur mit Tomatensoße oder Rosmarinkartoffeln gegessen werden und damit von Haus aus vegan sind. Gleiches gilt für Artischocken, die auf jüdische Art (frittiert) oder römische Art (gedämpft) serviert werden. Auch die römischen Reisbällchen Supplí sind eine köstliche, vegetarische Spezialität.
Nachhaltigkeits-Tipp: An meinem ersten Abend habe ich eine geführte Streetfood-Tour durch Rom mit Iulia gemacht. Bei ihr kannst Du auch eine leckere vegetarische Variante der Tour buchen.
7 ½. Tipp: Was fällt Dir zum Thema Nachhaltigkeit & Romreise ein?
Bestimmt kannst Du einige der oben genannten Ideen auch auf Deiner eigenen Rom-Reise umsetzen – damit auch nachfolgende Generationen die wundervolle Stadt Rom so entdecken können, wie Du. Vielleicht bist Du nun auch inspiriert und Dir fallen während Deines Besuchs weitere nachhaltige Tipps ein. Teil sie gerne mit mir und anderen Reisenden in den Kommentaren unter diesem Blogpost.
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